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Espace Presse

Schutz für den Mittelstand: Handwerksverband fordert weitere Entlastungen über die EU-Regelungen hinaus

27 février 2025

Lieferketten und Nachhaltigkeitsberichterstattungsdirektive
Schutz für den Mittelstand: Handwerksverband fordert weitere Entlastungen über die EU-Regelungen hinaus
 
Die Fédération des Artisans begrüßt grundsätzlich die gestern verkündeten Änderungen der Europäischen Kommission zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und der Sorgfaltspflichten (CSDDD). Die Maßnahmen – wie etwa die Anhebung der Schwellenwerte und die Fokussierung auf direkte Geschäftspartner – stellen einen ersten wichtigen Schritt zur Reduzierung des administrativen Aufwands dar.
Wir begrüßen diese Entlastungen, müssen jedoch feststellen, dass sie allein nicht ausreichen“, erklärt Verbandspräsident Luc Meyer. „Aus unserer Sicht ist es dringend erforderlich, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Umsetzung der neuen EU-Regelungen unsere KMU nicht indirekt zusätzlich belastet.“
Wesentliche Punkte der Neuerungen:
  • Erhöhung der Schwellenwerte: Künftig unterliegen nur noch Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern den umfassenden Berichtspflichten der CSRD. Diese Maßnahme entlastet zahlreiche kleine und mittlere Betriebe, die bisher oft indirekt durch die Anforderungen großer Auftraggeber belastet wurden.
  • Fokussierung auf direkte Zulieferer: Die CSDDD verpflichtet Unternehmen künftig dazu, primär ihre direkten Geschäftspartner zu überprüfen – ein Schritt, der den Aufwand entlang der gesamten Lieferkette signifikant reduziert.
  • Verlängerte Umsetzungsfristen: Unternehmen erhalten mehr Zeit, sich an die neuen Vorgaben anzupassen, ohne dass die ambitionierten Klimaziele aus den Augen verloren gehen.
Trotz dieser Fortschritte befürchtet das Handwerk, dass die aktuellen Entlastungen nicht ausreichen. Daher fordern die Fédération des Artisans:
  • Eine klare rechtliche Absicherung, die verhindert, dass große Unternehmen ihre administrativen Anforderungen auf kleinere Zulieferer abwälzen.
  • Eine zusätzliche Entlastung der KMU durch die Festlegung spezifischer, praxisnaher Standards, die den tatsächlichen Kapazitäten kleiner und mittlerer Betriebe gerecht werden.
  • Eine regelmäßige Evaluierung der Umsetzung, um bei Bedarf zeitnah weitere Anpassungen vorzunehmen.
Das Handwerk appelliert an die luxemburgische Regierung und die luxemburgischen EU-Abgeordneten, diese zusätzlichen Maßnahmen konsequent umzusetzen.
 Über die Fédération des Artisans
Die Fédération des Artisans vertritt die Interessen des luxemburgischen Handwerks. Sie repräsentiert ein breites Spektrum kleiner und mittlerer Unternehmen, die für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Sektors und die Wertschätzung des handwerklichen Könnens stehen. Der Verband setzt sich dafür ein, praxisnahe Lösungen zu fördern, die den wirtschaftlichen Realitäten gerecht werden und gleichzeitig die Herausforderungen in Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen berücksichtigen.